Wer hier die Gefährdung des (restlichen) Einzelhandels in Chieming verharmlost,
weiss sicher nicht Bescheid um die derzeitige und mittelfristige Situation einiger
Geschäfte im Ort. Das kann man auch nur, wenn man sich für Chieming und seine
Läden interessiert und kontaktiert. Wir dürfen hier nicht Elefanten mit Mücken
vergleichen: Wenn "die Discounter" wochenweise Schnäppchen z.B. Badeschuhe, oder Winterstiefel, oder Gartenmöbel, oder PCs, oder Espressomaschinen oder
Getränke-Gebinde, oder... , teilweise unter ihrem Einkaufspreis anbieten, so wird
(wie in allen anderen Städten und Dörfern) das den [b]wesentlich[/b] kleineren
Geschäften sehr wohl sehr weh tun. Ich bitte Sie nur mal zu überlegen : ein
Discounter im Chiemgau "haut", ohne zusätzlichen Arbeitsplatz, innerhalb 2 Wochen
500 PC-s raus >> wie lange brauchen die Electronic-Fachgeschäfte im Einzugsbereich
dazu ? Auf alle Fälle verkaufen dann diese das kommende Jahr weniger PC-s.
Kleinbetriebe, oft Familienbetriebe, spüren leider 5 oder 10 % oder noch mehr
Umsatzrückgang ! Noch mehr Umsatz- und Gewinnrückgang stellt sich ein, wenn diese
dann "irgendwie preislich" mithalten wollen (müssen). Das entwickelt sich dann leider auch in Ausbildungsplatz-Abbau und Vollarbeitsplatz-Abbau , die
es bei Discountern, von Haus aus, fast nicht bis gar nicht gibt. Dazu macht es den
meisten Geschäfts-InhaberInnen keine Freude den "übergewichtigen Riesen", wo nur der Geiz-Preis (weniger das eigentliche Produkt) zählt, nachhächeln zu müssen.
Konsequenzen: Geschäft verkaufen/vermieten, solange es noch etwas bringt > z.B.
an Versicherungen, Banken, Praxen, private Nutzungen... > toll für den grossen
Ort und Touristenmagneten Chieming !
Was wir in Chieming wirklich brauchen ist ein Konzept, vorausgehend eine Vorstellung einer Ortsentwicklung, und zwar von uns Bürgerinnen und Bürgern mit
unseren von uns ausgestatteten Mandatsträgern > und nicht durch die reine Kapitalkraft verschiedener Discounter, die immer anonym und dem Chieminger Leben
fremd bleiben werden.
Beste Grüsse, besonders an "homa", Hans Dandl
Ich will hier jetzt nicht auf das Thema Lidl&Co. eingehen, sondern nur mal die Sache mit den PCs aufgreifen.
Das die Einzelhändler mit ihren Elektro-Fachgeschäften kaum bis keine PCs mehr absetzen, ist oft ihr eigenes Verschulden aber auch ein ganz natürlicher Vorgang.
In der IT-Branche gibt es eine ganz andere Preispolitik wie bei Waschmaschinen, Eierkochern, Bügeleisen, etc..
Die Preise vieler Komponenten eines PCs sind sogenannte Tagespreise, auf die die meisten kleinen Elektro-Fachläden aber keinerlei Rücksicht nehmen. Dazu kommt das die Lebenszeit aktueller PC-Komponenten im Gegensatz zu etabilierten Haushaltsgeräten einen Bruchteil selbiger beträgt.
Was auf dem IT-Markt heute noch aktuell ist, ist morgen schon wieder überholt. Darüber hinaus sind PC-'Komponenten' absolute Massenware.
So ist es nicht verwunderlich das heutzutage kaum ein Einzelhandel-Elektrofachgeschäft noch Umsatz mit Computern macht wenn ein und der gleiche PC einen Monat und länger zum gleichen Preis angeboten wird. Und das die Einkaufspreise der Elektrofachhändler fast schon über den Verkaufspreisen der großen Elektronik-Absetzer liegen, liegt schlicht und einfach daran das in der IT-Branche wie bei kaum einem anderen Markt bei steigender Abnahmezahl der Stückpreis gewaltig sinkt.
Dazu kommt das fast schon lächerliche Argument der Elektronik-Fachhändler, das der höhere Preis ja dafür durch den Service wieder wett gemacht wird. Was für ein Service denn?
Für die meisten Komponenten in einem PC bieten die Hersteller der jeweiligen Komponente selber schon ihren eigenen Kundenservice an. Dazu kommt das bei PCs die Hilfe zur Selbsthilfe so stark ausgeprägt ist wie bei keinem anderen elektronischen Gerät. Dies kommt schlicht und einfach durch die Existenz des Internets zu Stande. Das Internet mit seinen Foren, Blogs, Workshops, Tutorials, usw. kann einem viel mehr Antworten liefern als es ein Elektrofachhändler, der sich auch mit Waschmaschinen und Bügeleisen beschäftigen muß, jemals tun könnte.
Ein Beispiel:
Ich wollte mir kurzfristig einen PC400 CL2,5 512MB RAM Riegel kaufen. Beim Elektro Zagler in TS wollte man von mir dafür über 70€, wobei der Tagespreis im Internet an diesem Tag bei 34€ lag. Auf meine Aussage hin das dies blanker Wucher wäre, konterte man mir wieder einmal mit dem "Service"-Argument. Aber was für einen Service brauche ich bei einem RAM-Riegel? Ich stecke ihn in einen freien Slot in meinem PC und das wars. Geht er nicht, dann muß ich ihn umtauschen. Niemand repariert Speicher-Riegel.
Wenn man das Ganze jetzt noch auf das Elektro-Fachhandelsgeschäft in Chieming überträgt, wäre wohl bei der Frage nach PC400 RAM oder zumindest spätestens bei der Frage ob dieser eine Latenzzeit von CL2,5 mitmcht der Service des Händlers am Ende gewesen. Hier müßte ich jetzt als Kunde wohl eher dem Händler Service entgegenbringen, als umgekehrt.
Was ich damit sagen will: PCs sind nun Mal absolute Massenware mit einer eigenen Branche. Kein verkaufter PC bei Lidl (hier ist Service via Telefon mit dem Hersteller des PCs inklusive) würde dem Elektrofachhändler in Chieming schaden, da dieser sowieso nicht die Kompetenz und vor allem die wirtschaftliche Möglichkeit besitzt, ein lukratives Konkurrenzangebot zu bieten.
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