Und wieder wird gegen die Discounter geschossen. Wie antworten denn eigentlich inzwischen die Betreiber der BI auf die Frage: Was wäre eigentlich wenn ein Tengelmann, Rewe, EDKEA oder Marktkauf auf der Goriwiese einen Markt errichten möchten. Eigentlich müssten alle sagen: Damit sind wir einverstanden, denn die zahlen marktgerechte Gehälter, beuten keine Arbeitnehmer aus und sind auch nicht an den Billiglöhnen in den Drittländern schuld. Die BI verliert durch den Versuch von „Stimmungsmacherei“ immer mehr an ihrer Glaubwürdigkeit, denn die eigentlichen Ziele zählen anscheinend schon lange nicht mehr. Der Film „Die Billigheimer“ lief bereits das erste Mal Ende 2005 im Fernsehen und ist mit Sicherheit sehr interessant. Was dort berichtet wird kann allerdings auf viele Unternehmen in Deutschland übertragen werden.
Geehrter Herr Leopold,
zunächst: Sie sind neben Herrn Redenböck der einzige Discounterunterstützer, der
den Mut hat, sich im Chat mit seinem Namen zu bekennen !
zu Ihrem Beitrag: finden Sie die Methoden der Discounter, v.a. Lidl, gut ?
Noch vielen Lieferanten sind später die Augen weit aufgegangen, wahrscheinlich
auch Ihnen. Wir müssen deshalb nicht in jedes grössere Dorf so welche herholen,
schon gar nicht in Randlagen, die die Orts- und Stadtkerne kaputt-discountern !
Ihre Frage zum Verhalten der BI, wenn Tengelmann, Edeka usw. auf der Goriwiese ansiedeln wollten: Fakt 1 - keine dieser "renommierteren" wollte und will in und
um Chieming einen Markt ansiedeln, da das Kundeneinzugsgebiet zu gering, sprich
die Versorgung im Einzugsbereich MEHR als gesättigt ist. Diese Firmen wollen
prinzipiell auch in jeder Filiale Gewinn erzielen (trotz Vollzeit-Arbeitsplätze
und AUSBILDUNGSPLÄTZE), dazu ist Chieming zu unattraktiv. Dem Lidl gehts primär
um "Besetzung strategisch günstiger Lagen", unabhängig vom Gewinn.
Fakt 2 - Die Bürgerinitiative kümmert sich natürlich um die "ureigenen" Probleme,
die durch einen möglichen Lidl in Chieming und Egerer verursacht werden würden !
Fakt 3 - Ist es nicht Stimmungsmache der 10 Gemeinderäte in Ihrem Pamphlet für
den Lidl, wenn sie schreiben, dass 17 Millionen Euro Kaufkraftabfluss
aus Chieming (nach Traunstein, Traunreut, Rosenheim, Salzburg und über-
all hin, wo irgendetwas gekauft wird) durch einen Discounter zum Teil
abgefangen würde ?
> Ein Lidl wird mehr Geld in Chieming belassen, das stimmt, ABER nur für
seine Konzernzentrale in Neckarsulm. Eine Lidlfiliale zahlt (Auskunft
Steuer- bzw. Wirtschaftsprüfer) durch ihr Konzernkonstrukt keinerlei
Gewerbesteuern an die Gemeinde Chieming. Also was sollen bitteschön die
Kommune und die Bürger in finanzieller Hinsicht davon haben ?
Fakt 4 - Da , wie überall seit 20 / 30 Jahren, nahezu alle Einzelhandelgeschäfte
durch die Discounterausbreitung Umsatz- und Gewinneinbussen haben,
gehen dadurch auch die Netto-Gewerbesteuereinnahmen in den Kommunen
zurück ! Billig-billig, auch für die Kommunen.
Warum also den Lidl in Egerer ? Vielleicht 6 neue sogenannte 400 €- Jobs auf
Kosten von bisher 6 normalen Vollzeitarbeitsplätzen in ganz Chieming ? Ganz zu
Schweigen von Ausbildungsplätzen ! Noch mehr zu schweigen vom programmiertem
Ausstieg aus der Geschäftstätigkeit mancher Geschäftsleute in Chieming in den
nächsten Jahren, wie überall schon passiert !
Geehrter Herr Dandl,
es ist für mich selbstverständlich, dass ich in einem solchen Forum nicht anonym auf-trete. Ich habe beruflich das eine oder andere mal mit der Firma Lidl zu tun und kann der Aussage, dass Lieferanten unter Druck gesetzt werden nur immer wieder widersprechen, so wie ich das auch schon in den letzten beiden Veranstaltungen der BI getan habe. Mein Arbeitgeber steht mit der Firma Lidl bereits seit einigen Jahren als Lieferant in Ver-bindung und dies nur mit besten Erfahrungen. Jeder Betrieb muss betriebswirtschaftlich denken und am Jahresende soll ein Ertrag und kein Verlust herauskommen, so ist das auch bei uns. Ebenfalls kann ich nur bestätigen, dass die Firma Lidl höchste Qualitäts-ansprüche an ihre Lieferanten stellt und Produkte, die genetisch veränderte Organismen enthalten absolut verboten sind, was durch vierteljährliche Produktanalysen nachgewiesen werden muss. Schade dass Herr Pauleit auf der letzen Veranstaltung der BI so falsche Informationen verbreitet hat.
Hätte sich die BI einmal direkt bei Lidl Auskünfte eingeholt, dann wüssten Sie, dass Lidl sehr wohl ausbildet. Aktuell werden von Lidl im Sprengel Straubing (zu diesem Sprengel zählt auch der Landkreis Traunstein) 63 Einzelhandelskaufmänner und –frauen ausgebildet. In einer Filiale in Chieming würden ca. 15 Arbeitsplätze + 1 Ausbildungsplatz entstehen. Ebenso ist ihre Aussage nicht richtig, dass keinerlei Gewerbesteuer von Lidl nach Chieming fließt. Fragen Sie doch bitte mal direkt bei der Firma Lidl nach, die ihre Konzernstruktur mit Sicherheit besser kennt als der von Ihnen beanspruchte Wirtschaftsprüfer.
Richtig ist mit Sicherheit, dass auch bei einem Discounter das eine oder andere kritisiert werden kann und nicht in Ordnung ist, wie wir ja in dem Film „die Billig-heimer“ gesehen haben. Allerdings kann der Firmenname aufgrund unseres „Arbeit-gebermarktes“ beliebig ausgetauscht werden. Hierzu kann ich Ihnen einen sehr interessanten Artikel vom vergangenen Freitag aus der Lebensmittelzeitung gerne zukommen lassen oder schauen Sie sich doch den Film "die Billigheimer" einfach mal bis zum Ende an und nicht nur den Beitrag über Lidl.
Falsch finde ich den Weg, den die BI derzeit einschlägt und sich auf „Lidl“ einschießt und fastg aussschließlich gegen den "bösen" Discounter argumentiert. Wenn tatsächlich mehr regionale Produkte gefördert werden sollen, Lebensmittel nicht unnötig durch die Gegend gefahren werden sollen usw., dann sollten die BI den Bürgern die aktive Möglichkeiten bieten, diese Produkte regelmäßig zu erwerben. Ein erster Ansatz war mit Sicherheit der Regionalmarkt in Chieming (der allerdings nicht von der BI veranstaltet wurde). Nur so wird Discountern Umsatz weggenommen, auch wenn das nur in kleinen Schritten geschehen wird.
Haben Sie eigentlich schon mal hochgerechnet, wie viel Benzin und Schadstoffe eingespart werden, wenn die erwarteten 600 Kunden bei Lidl pro Tag nicht mehr 10 km nach Traunstein und 10 km zurück fahren, sondern nur noch 3-4 Kilometer im Durchschnitt fahren.
Ich empfinde das Informationsblatt der 10 Chieminger Gemeinderäte durchaus nicht als Pamphlet. Es ist das gute Recht dieser Gemeinderäte, nichts anderes macht die BI mit ihren Wurfzetteln. Sehr geehrter Herr Dandl, schade das auch Sie immer wieder polemisch werden.
Mit besten Grüßen
Martin Leopold
vielen Dank dafür, dass Sie sich in diesem Diskussionsforum „outen" und unter Ihrem richtigen Namen Partei für einen Discounter ergreifen. Auch finde ich es gut, dass Sie Ihre Haltung „Pro-Discounter" zu begründen versuchen.
Allerdings muss ich mich im Namen der Bürgerinitiative entschieden gegen Ihre Behauptung verwehren, Herr Pauleit hätte auf der letzten Informationsveranstaltung am 13.10. „ ... so falsche Informationen verbreitet!".
Sämtliche Beiträge wurden gewissenhaft recherchiert und die Kritikpunkte, die die BI immer wieder gegen Lidl vorbringt, sind nicht aus der Luft gegriffen. Diese Kritikpunkte werden schon seit Jahren von verschiedenster Seite (Gewerkschaften, Verbraucherverbände, Fernsehsender, etc.) immer wieder vorgebracht.
Was die Ausbildung bei Lidl betrifft, kann man nur hoffen, dass Ihre Vermutung, in Chieming würde ein Ausbildungsplatz entstehen, richtig ist. Herr Pieperhoff vom Stadtmarketing in Traunstein wußte da aufgrund seiner Tätigkeit für die IHK auf einer der vergangenen Informationsveranstaltung etwas ganz anderes zu berichten!
Was ich bisher noch nicht wußte ist, daß tagtäglich 600 Gemeindebürger nur zum Einkaufen mit dem Auto nach Traunstein oder Traunreut fahren?!? Wenn dem wirklich so sein sollte, könnten mit einem Discounter in Egerer tatsächlich jede Menge Benzin und Schadstoffe eingespart werden .....
ich müsste mich schon arg verhört haben. Herr Pauleit hat in seiner Vorlesung vorgetragen, dass die Firma Lidl genmanipulierte Produkte verkauft. Dies ist nicht richtig. Die Firma Lidl hat sich öffentlich gegen den Verkauf von genmanipulierten Produkten ausgesprochen und kontrolliert die im Sortiment befindichen Produkte regelmäßig.
Natürich weiß auch ich nicht, ob tatsächlich 600 Gemeindebürger täglich nach Traunstein oder Traunreut zum Einkaufen fahren. Ich habe lediglich die Zahl (die hier auf der Internetseite genannt ist) der zu erwarteten Lidl-Kunden als Grundlage genommen.
Wenn ich aber mal zurückblicke, wieviele Chieminger ich schon bei Aldi, Lidl, Netto usw. getroffen habe (auch Mitglieder der BI und das ist noch gar nicht so lange her), ist die Zahl durchaus realistisch.